Nachhaltiger Wiederaufbau im Ahrtal: Städtebauliches Leitkonzept für die Ver­bands­ge­meinde Altenahr vorgestellt

Blick über die Ahr auf Rech (Januar 2022), Foto © AS+P Albert Speer + Partner GmbH

Seit Anfang 2022 unterstützt AS+P die Ver­bands­ge­meinde Altenahr bei städte­baulichen und pla­nungs­rechtlich­en Fragestellungen im Zusammenhang mit den Folgen der Flutkatastrophe vom Juli 2021. Unter anderem wurde durch AS+P ein übergeordnetes städtebauliches Leitkonzept erarbeitet. Der Entwurf wurde nun in der kürzlich stattgefundenen Sitzung des Ver­bands­ge­meinderates vorgestellt.

„Wir gestalten eine lebenswerte Zukunft in der Ver­bands­ge­meinde Altenahr“ – so lautete das Motto für die rund einjährige Planungsphase für das städtebauliche Leitkonzept. In dem Konzept wird der Frage nachgegangen, wie sich die zwölf Gemeinden in der Ver­bands­ge­meinde Altenahr nach­hal­tig städtebaulich und zukunftsorientiert entwickeln wollen. Mit dem Anspruch, in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise die verschiedenen planerischen Handlungsfelder miteinander zu verknüpfen und dabei Ziele, Konzepte und Lösungen zu erarbeiten, ist ein rund 180 Seiten starkes Planungswerk entstanden. Dabei wird der Bogen vom künftigen Wohnen, Leben und Arbeiten im Ahrtal über den nach­hal­ti­gen Umgang mit Landschaft und Umwelt bis zu hin zur Fragestellung, wie sich hochwasserangepasste Bauweisen in Einklang mit regionaltypischer Baukultur bringen lassen, gespannt. Leitziele, Maßnahmen und Prioritäten werden formuliert sowie Leuchtturmprojekte identifiziert. Betrachtungsgegenstand waren nicht nur die stark flutgeschädigten Gemeinden direkt an der Ahr und ihren Zuflüssen, sondern auch – im Hinblick auf die engen räumlich-funktionalen Verflechtungen – die höher gelegenen Orte.

Es konnten zwölf Leitziele für die Ver­bands­ge­meinde definiert werden; sie sind gewissermaßen das Herzstück des Konzepts. Sie zeigen auf, welche städte­baulichen Qualitäten weiterentwickelt werden sollen, wo besonderer Entwicklungsbedarf besteht, und welche räumlichen Voraussetzungen und Auswirkungen erwartet werden können. Inhaltlich lassen sie sich mit den Themenfeldern Klimaresilienz, raumplanerische Vorsorge und Gefahrenabwehr, Tourismus, Orts- und Landschaftsgestaltung, Siedlungsentwicklung, öffentliche Daseinsfürsorge, Wirtschaft und Mobilität umreißen. Außerdem sind in drei Leitzielen wichtige strukturelle und organisatorische Aspekte zur Verstetigung benannt, nämlich Austausch und Vernetzung, Stärkung der Verwaltung und die Finanzierung sowie die Umsetzung von Projekten. Alle Leitziele sind mit Strategien, Maßnahmen und Projektbeispielen hinterlegt.

Mit dem Entwurf des Leitkonzepts verfügt die Ver­bands­ge­meinde Altenahr nun über einen strategischen Handlungsrahmen, an dem sich der nach­hal­tige Wiederaufbau in der Ver­bands­ge­meinde in den nächsten 20 bis 30 Jahren ausrichtet. In Gesprächen und Bürger­informations­ver­anstaltungen wurden die Einwohner und regionale Akteure eingebunden. Zentrales Anliegen ist es nun, die Planungen für Projekte weiter zu konkretisieren. Im Fokus dabei steht insbesondere die Umsetzung jener Maßnahmen, die in den letzten Monaten in den einzelnen Ortsentwicklungskonzepten zusammengetragen worden sind. Derzeit werden Prioritäten näher erörtert und abgestimmt. In vielen Fällen wird die Aufstellung von Bebauungsplänen erforderlich werden.

In den kommenden Wochen beschäftigen sich die Fachausschüsse des Ver­bands­ge­meinderats näher mit dem Konzept. Das Leitkonzept soll im Frühsommer vom Ver­bands­ge­meinderat beschlossen werden.

Währenddessen berät AS+P als verlässlicher Partner kontinuierlich weiter und unterstützt auch weiterhin die Ver­bands­ge­meinde bei ihren aktuellen Planungen. Zu den Aufgaben von AS+P zählen unter anderem die weitere Begleitung der Ortsentwicklungskonzepte, pla­nungs­rechtliche Analysen und das Aufzeigen von Lösungswegen an Stellen, bei denen aktuell ein besonders dringender Handlungsbedarf besteht, und die Abstimmung und Koordination planerischer Fragestellungen zur Projektumsetzung mit dem Ministerium des Innern und für Sport in Mainz.

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